Affektive Störungen

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Affektive Störungen

Affektive Störungen sind psychische Erkrankungen, bei denen die Stimmungslage krankhaft verändert ist – entweder übermäßig gedrückt (wie bei Depressionen) oder übersteigert gehoben (wie bei Manien). Sie zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland


Formen affektiver Störungen

  • Unipolare Depression: dauerhaft gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Interessenverlust
  • Manie: übersteigerte Euphorie, Rededrang, Selbstüberschätzung, Schlaflosigkeit
  • Bipolare Störung: Wechsel zwischen depressiven und manischen Phasen
  • Dysthymie: chronisch leichte Depression über Jahre hinweg
  • Zyklothymie: leichte, aber dauerhafte Stimmungsschwankungen zwischen Hypomanie und Depression

Ursachen

Affektive Störungen entstehen meist durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

  • Genetische Veranlagung: familiäre Häufung
  • Neurobiologische Einflüsse: Ungleichgewicht von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin
  • Psychosoziale Belastungen: Stress, Traumata, Beziehungskonflikte, Arbeitslosigkeit
  • Körperliche Erkrankungen oder Medikamente: können depressive oder manische Episoden auslösen

Symptome

Depressive Episode

  • Gedrückte Stimmung, Interessenverlust
  • Schlafstörungen, Appetitlosigkeit
  • Schuldgefühle, Suizidgedanken
  • Körperliche Beschwerden wie Herzrhythmusstörungen oder Schwindel

Manische Episode

  • Euphorie, Rededrang, Hyperaktivität
  • Selbstüberschätzung, Leichtsinn
  • Wenig Schlafbedürfnis, gesteigerte Libido
  • In schweren Fällen: Größenwahn, Halluzinationen

Behandlung

  • Psychotherapie: v. a. kognitive Verhaltenstherapie, psychodynamische Verfahren
  • Medikamente:
    • Antidepressiva bei Depressionen
    • Stimmungsstabilisierer (z. B. Lithium) bei bipolaren Störungen
    • Antipsychotika bei manischen oder psychotischen Episoden
  • Stationäre Behandlung bei schweren Verläufen
  • Ergänzende Therapien: Musik-, Kunst-, Körper- und Bewegungstherapie, tiergestützte Angebote

Anlaufstellen in Baden-Württemberg

Hier sind drei spezialisierte Kliniken in Baden-Württemberg, die sich auf die Behandlung von affektiven Störungen wie Depressionen, bipolaren Erkrankungen und schizoaffektiven Störungen konzentrieren:


1. Behandlungszentrum für affektive Störungen – Klinikum Stuttgart

  • Standort: Krankenhaus Bad Cannstatt
  • Angebot:
    • Ambulante und stationäre Behandlung
    • Tagesklinik für Privatpatient:innen
    • Komfortstation P3B
    • Therapie bei Depressionen, bipolaren und schizoaffektiven Störungen
  • Therapieformen:
    • Pharmakotherapie, störungsspezifische Psychotherapie
    • Soziotherapeutische Maßnahmen
  • Website: klinikum-stuttgart.de

2. Zentrum für Psychiatrie Emmendingen – Klinik für affektive Erkrankungen & Psychosomatische Medizin

  • Standort: Neubronnstraße 25, 79312 Emmendingen
  • Angebot:
    • Stationen für Krisenintervention und Depressionsbehandlung
    • Multimodales psychotherapeutisches Konzept (KVT, psychodynamisch, systemisch)
    • Kunst-, Musik-, Theater-, Bewegungs- und Ergotherapie
    • Angehörigengruppen und Sozialdienst
  • Website: zfp-emmendingen.de

3. Übersicht weiterer Kliniken – Portal Psychosomatik Baden-Württemberg

  • Enthält über 40 Kliniken, darunter:
    • Universitätskliniken in Heidelberg, Freiburg, Ulm, Tübingen
    • Klinikum Christophsbad Göppingen
    • Sinova Kliniken (Bad Schussenried, Ravensburg, Zwiefalten)
    • Diakonie-Krankenhaus Schwäbisch Hall
    • Marienhospital Stuttgart
  • Website mit alphabetischer Liste: psychosomatik-baden-wuerttemberg.de
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