Somatoforme Störungen:

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Somatoforme Störungen:

Somatoforme Störungen sind psychische Erkrankungen, bei denen wiederholt körperliche Beschwerden auftreten, ohne dass eine ausreichende organische Ursache gefunden werden kann. Die Beschwerden sind real und belastend, aber sie beruhen auf seelischen Prozessen


Typische Symptome

  • Schmerzen (Rücken, Kopf, Bauch, Gelenke)
  • Verdauungsprobleme (Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung)
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden (Brustschmerzen, Atemnot)
  • Urogenitale Beschwerden (Reizblase, Schmerzen beim Wasserlassen)
  • Neurologische Symptome (Taubheitsgefühle, Kribbeln, Lähmungserscheinungen)
  • Häufige Arztbesuche ohne Befund („Ärztehopping“)
  • Oft verbunden mit Angststörungen oder Depressionen

Ursachen

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber es handelt sich meist um ein Zusammenspiel aus:

  • Psychischen Belastungen: Stress, Überforderung, Traumata
  • Kindheitserfahrungen: z. B. emotionale Vernachlässigung, überprotektive Erziehung
  • Erlerntem Krankheitsverhalten: Aufmerksamkeit nur bei körperlichen Beschwerden
  • Biologischen Faktoren: z. B. veränderte Schmerzverarbeitung im Gehirn

Diagnose

  • Ausschluss organischer Ursachen durch medizinische Untersuchungen
  • Psychologische Diagnostik (Fragebögen, Gespräche)
  • Wichtig: Vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung, um Missverständnisse zu vermeiden

Behandlung

  • Psychotherapie (v. a. kognitive Verhaltenstherapie)
  • Psychoedukation: Verständnis für die psychischen Ursachen fördern
  • Medikamente: ggf. Antidepressiva oder angstlösende Mittel
  • Entspannungsverfahren: z. B. progressive Muskelentspannung
  • Rehabilitation: psychosomatische Rehakliniken bei chronischem Verlauf

Häufigkeit

  • Etwa 10–20 % der Bevölkerung sind betroffen
  • Frauen häufiger als Männer
  • Oft beginnt die Störung schon im Jugendalter

Anlaufstellen in Baden-Württemberg

Hier sind drei spezialisierte Kliniken und Ambulanzen in Baden-Württemberg, die sich auf die Behandlung von somatoformen Störungen konzentrieren:


1. Diakonie-Klinikum Stuttgart – Psychosomatik und somatoforme Störungen

  • Behandlungsangebot:
    • Einzel- und Gruppentherapie
    • Körperpsychotherapie, Musiktherapie, Gestaltungstherapie
    • Achtsamkeitstraining, Paar- und Familiengespräche
    • Tagesklinik für stufenweisen Übergang in den Alltag
  • Besonderheiten: Ganzheitlicher Ansatz mit Fokus auf individuelle Krankheitsverarbeitung und nachhaltige Veränderung
  • Website: diakonie-klinikum.de

2. Sonnenberg Klinik (Stuttgart)

  • Größte psychosomatische Klinik in Baden-Württemberg mit über 100 stationären Plätzen
  • Therapieformen:
    • Psychoanalytische und verhaltenstherapeutische Psychotherapie
    • Kunst-, Musik-, Bewegungs- und Entspannungstherapie
    • Sozialarbeit und Körpermedizin
  • Besonderheiten: Gruppenorientiertes Konzept mit psychodynamischem Schwerpunkt
  • Website: sonnenbergklinik.de

3. Spezialambulanz für Somatoforme Störungen – Universitätsklinikum Freiburg

  • Angebot:
    • Vertiefte Diagnostik und Behandlungsplanung
    • Berücksichtigung psychosomatischer, organischer und sozialmedizinischer Aspekte
    • Forschungsschwerpunkt zur Entstehung und Therapie somatoformer Beschwerden
  • Website: uniklinik-freiburg.de
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