Verhaltenstherapie (VT)
Die Verhaltenstherapie (VT) ist eines der am häufigsten angewandten und wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren in Deutschland. Sie ist besonders wirksam bei einer Vielzahl psychischer Erkrankungen und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Was ist Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass problematisches Verhalten und Denkmuster erlernt wurden – und daher auch verändert werden können. Sie ist zielorientiert, strukturiert und lösungsfokussiert.
Typische Anwendungsgebiete
- Depressionen
- Angststörungen (z. B. Panikattacken, Phobien)
- Zwangsstörungen
- Essstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Burnout
- Schlafstörungen
- Chronische Schmerzen
Methoden und Techniken
- Kognitive Umstrukturierung: Erkennen und Verändern negativer Gedankenmuster.
- Verhaltensanalysen: Was löst das Verhalten aus? Was hält es aufrecht?
- Expositionsverfahren: Konfrontation mit angstauslösenden Situationen (z. B. bei Phobien).
- Verstärkerpläne: Aufbau von positivem Verhalten durch Belohnung.
- Selbstbeobachtung und Tagebücher: Zur Reflexion und Verhaltensänderung.
Ablauf einer Verhaltenstherapie
- Psychotherapeutische Sprechstunde (Diagnose und Indikation)
- Probatorische Sitzungen (Kennenlernen, Zielklärung)
- Antrag bei der Krankenkasse
- Therapiephase (meist 12–60 Sitzungen)
- Abschlussphase (Stabilisierung, Rückfallprophylaxe)
Rolle des Patienten
Die Verhaltenstherapie ist aktiv: Du arbeitest zwischen den Sitzungen mit Übungen, Protokollen oder Verhaltensaufgaben. Die Beziehung zum Therapeuten ist partnerschaftlich – gemeinsam werden Ziele definiert und Fortschritte reflektiert.